Friedrich Hölderlin: Lieber Karl!

24. Druck der Offizin Die Goldene Kanne. 2013.

Mit 12 mehrfarbigen Original-Graphiken (Linolschnitte) von Hermann Rapp.

Handsatz aus der Diotima-Antiqua (Gudrun Zapf-von Hesse).
Umfang: 16 Blätter.
Format (BxH): 26,5 x 38,3 cm.
Inhalt: Handpressendruck auf handgeschöpftes Büttenpapier.
Einband: Fadengehefteter und originalgraphisch bedruckter Halbleinen-Band.

Auflage: 12 nummerierte und signierte Exemplare.

 

Homburg vor der Höhe im Sommer 1799. Im Hause des Gläsermeisters Wagner in der Haingasse wohnte von 1798 bis 1800 bei Kost und Logis Friedrich Hölderlin. Zwei Briefe schrieb er am 4. Juni. Den einen an den Freund Neußer in Stuttgart, er möge ihm behilflich sein, um mit dem Verleger Steinkopf in Sachen der geplanten Zeitschrift IDUNA ins Geschäft zu kommen. Der andere – ein sehr langer Brief – ist adressiert an seinen Bruder Karl Gok. (Karl Gock entstammt der zweiten Ehe von Hölderlins Mutter, er war der Schreiber mehrerer württembergischer Städte, für seine Verdienste und den Weinbau wurde er geadelt.) Wir geben diesen Brief in der Fassung wieder wie Gustav Schwab ihn erstmals 1846 veröffentlichte. Das Original ist nicht mehr vorhanden. In diesem Brief lernen wir einen sehr privaten Hölderlin kennen, auch den ratschlaggebenden älteren Bruder, er spricht Lob aus, empfiehlt und dankt auch der Familie für deren Verbundenheit. Das alles und mehr lesen wir in diesem Brief; am Schluß fügt er noch als post Scriptum ein Stück aus seiner momentanen Arbeit an, einiges aus dem Empedokles. Die Idee des post Scriptums wurde aufgegriffen und es entstanden sechs Graphikzugaben, kleinere Doppelblätter wurden in das Buch eingehängt, darauf die Graphiken, fast alle in vielerlei Rottönen, sie symbolisieren die Schaffenskraft Hölderlins zu jener Zeit.

Für den Text wurde eine sehr schöne Bleisatzschrift gewählt, die Diotima-Antiqua im 20-Punkt-Grad, entworfen 1948 von Gudrun Zapf-von Hesse, gedruckt wurde auf ein altes Bütten mit zwei Wasserzeichen unbestimmter Herkunft. Den Einband ziert ein großformatiger Schattenriß Friedrich Hölderlins.
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