Uwe Dick: Das niemals vertagte Leben

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13 Widmungen

Das niemals vertagte Leben ist der gemeinsame Nenner von 13 Widmungen, die Uwe Dick zwischen 1969 und 1988 schuf. Sie spiegeln Grundsituationen des menschlichen Lebens, drängen aufs Überprüfbare, Verläßliche, auf die Entsprechung von Tun und Sagen: Das genaue Wort als ein soziales Kriterium.

Spruch und Widerspruch, Lautspannung, Kalkül der Pause, Regionalekt, vitale Wortschöpfung, rethorische Tradition und befreiende Assoziationssprünge aus ihr heraus verbinden sich bildkräftig und rhythmisch zwingend zu Klängen, deren lyrische Intensität ein selten gewordenes Leseabenteuer gewähren.

Ob er sich im Canto für Ezra Pound auf einen Polylog mit dem berühmten Großmeister der amerikanischen Moderne einläßt, ob er das zweite Streichquartett von Dimitri Schostakowitsch in eine archaisch-surreale Landschaft transponiert, oder ob er mit dem Drillichsgesang für M + A + D das Hohelied eines (sterbenden) Handwerks, der Webkunst im weitesten Sinne, anstimmt, seine konkrete Poesie – konkret bis ins volkskundliche, geschichtliche, geologische … Detail – trennt nicht zwischen Kunst und Leben. Für die dichterische Reportage gleichermaßen begabt wie für die epigrammatische Prägnanz, setzt er ganz auf die »Intelligenz der Sinne«, hält sich offen für die Überraschungen ihres Zusammenspiels.
Wer sich anschickt, diese »Atemwerke« mitzuschaffen, wird beim geduldigen Aushorchen der Zeilen mehr Erfahrungen machen als mit Hilfe gängiger Interpretationsmuster, wird beim wiederholten – lauten – Lesen weiter kommen als die vielen Buchbabbitts, denen sich Sprache versagt, weil sie nur Schreibe gewohnt sind. »Uwe Dick ist, soviel ich weiß, der erste Autor von Format im deutschen Raum, der den allgegenwärtigen stillschweigenden Verrat am Leben konsequent zur Sprache bringt. Sein Werk ist insgesamt der Versuch einer Entlarvung von Lebenslügen mittels der Rückführung aufs Authentische, Ursprüngliche und Sinnfällige.« (Eva Hesse)


96 Seiten • Pappband

Erschienen 1991 im Verlag Knesebeck & Schuler.

Verlagsfrisches Exemplar.

 

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