Im vorliegenden Band werden Kenya Haras Ansätze im Lichte der philosophischen Positionen von Ludwig Wittgenstein, H. Paul Grice und Nelson Goodman rekonstruiert. In der Zusammenschau zeigen sich einerseits instruktive Kontraste zwischen Design und Philosophie. Andererseits ergeben sich wechselseitige Ergänzungen zwischen Design und Philosophie, die im Ergebnis zu neuen Synthesen philosophisch-gestalterischen Gedankenguts führen.
»Liquid dialogues« – Menschliche Kommunikation im Fluss
Was passiert, wenn man unseren Geist als ein Gefäß und den Dialog zwischen zwei Menschen wie den Austausch von Flüssigkeiten begreift? Der japanische Kommunikationsdesigner Kenya Hara hat dazu ein faszinierend einfaches Dialogmodell entworfen. In seiner Originalität eröffnet es völlig neue Sichtweisen auf die menschliche Kommunikation.
Über Information verfügt heute jeder! – Was aber sind und wie erzeugt man Exformationspotenziale?
Im Informationszeitalter ist jede Information jederzeit abrufbar. Über Informationen zu verfügen, ist daher schon lange nichts Besonderes mehr. Nunmehr erhält das, was wir (noch) nicht wissen, Hara nennt dies »Exformation«, eine noch größere, zentrale Bedeutung. Als Gestalter sucht Hara nach Wegen, um gezielt neue Exformationspotenziale zu entdecken.
Das Chaos ordnen – Nur bedeutsame Unterschiede schöpfen das Neue
Den Ausgangspunkt aller Planungs- und Gestaltungsprozesse bildet eine chaotische Fülle von Möglichkeiten sowie das leere Blatt Papier. Hara lässt uns an seinen Überlegungen teilhaben, wie man sich dem Chaos durch sorgsame Setzung feinster Unterschiede nähern kann, um es Schritt für Schritt zu ordnen. Auf diese Weise entfaltet sich ein Gestaltungsprozess an dessen Ende etwas wahrhaft Neues entsteht.
Eine zusätzliche Besonderheit dieser Neuerscheinung: Der Band wurde vom Künstler und Designer Helfried Hagenberg gestaltet, der sich wie Hara ebenfalls seit Jahrzehnten mit Grundfragen des Kommunikationsdesigns auseinandersetzt. Indem er die Thesen Kenya Haras in seiner Gestaltung visuell aufgenommen und verarbeitet hat, ist Helfried Hagenberg hier über den Text hinaus in einen direkten Dialog mit seinem Kollegen Kenya Hara getreten.
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