Johann Wolfgang Goethe: Da ist! da alles vorübergeht (Werther)

22. Druck der Offizin Die Goldene Kanne. 2012.

Mit 4 mehrfarbigen Rohrfederzeichnungen mit Aquarell von Hermann Rapp.

Handsatz aus der 16 Punkt Mauritius, rot gedruckt.
Umfang: ? Blätter.
Format (BxH): ca. 17 x 27 cm.
Inhalt: Handpressendruck auf kräftiges Bütten von Georges Duchêne.
Einband: Lose Bogen in Umschlag.

Auflage: 6 nummerierte und signierte Exemplare.

Vergriffen.

 

Wenige Monate blieb Johann Wolfgang Goethe in Wetzlar am Reichskammergericht. Der Vater hatte ihn hierher geschickt, zum Lernen, zum Reifen, um einmal ein gestandener Advokat zu sein und auch um ein bedeutender Angehöriger der Stadt am Main zu werden. Dann kam es zur Begegnung mit Lotte, dann der Freitod Jerusalems; das alles beschäftigt ihn, er erlebt das, was auch in ihm vorgeht. Und flieht aus der Stadt. An den Rhein, nicht nach Frankfurt zum väterlichen Reglement. – Er schreibt. Einen Roman. Das hilft ihm, befreit ihn.

Viele Erlebnisstränge laufen in seinem Roman Die Leiden des jungen Werthers zusammen, viele Sichten, und immer sind es die uralten Fragen nach Liebe, nach Sinn und über das Weshalb und das Warum und weshalb alles vorübergeht. –

Das neue Buch der Offizin Die Goldene Kanne greift aus dem Roman einen Brief heraus, den vom 18. August 1771, eine Zeile daraus ergab den Titel. – Wunderbare Bilder rollt Goethe hier vor uns auf, welch eine herrliche Naturschilderung! Ist es das von ihm Gesehene um Wetzlar herum? An der Lahn entlang? Oder über Land nach Volpertshausen? Dort, wo der Ball stattfand, dort, wo die Gesellschaft der jungen Tänzer von einem Gewitter überrascht wurde, sie bleiben mußten und zueinander fanden. Dort, wo eine Liebe begann, die nicht sein sollte. – Und bei allem: seine Zuneigung zum frühen Philosophen Heraklit aus Ephesos scheinen durch viele Zeilen – ein Stoff für die Offizin!

Nur sechs Exemplare wurden gedruckt. Kräftiges Bütten von Georges Duchêne, etwa 17 mal 27 cm, lose Bogen im Umschlag, das besondere an diesem Buch sind die Illustrationen. Es sind vier originale Rohrfederzeichnungen mit Aquarell. Nicht die Geschichte des Werthers wird darin erzählt, sie stehen für die fortwährenden Sinnfragen. Für das Ich und das Andere, für das, was mich umgibt. Für all die, mit denen ich, für all die, mit denen wir ins Gespräch kommen, sei es auch schweigend, sei es Blicke tauschend oder dem Gespräch antwortend. Eben unser Miteinander. Das wollen die Zeichnungen. Wahrscheinlich.
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